STR-Systeme
SLS-System MS43a
Während früher die sog. konventionellen Erbsysteme (Blutgruppen, Serum- proteine,
Enzyme,
HLA etc.) herangezogen wurden, kommen bei uns heute
nur noch DNA-Systeme
– auch „genetischer Fingerabdruck“ genannt – zum Einsatz.
Die DNA trägt die Erbinformationen des Menschen. Für einen Vaterschaftstest
werden nur stumme, nichtkodierende DNA-Abschnitte untersucht, die
keine Information über Eigenschaften oder Krankheiten der jeweiligen Personen liefern.
Diese DNA-Abschnitte variieren in der Wiederholungshäufigkeit (Repeats)
ihres DNA-Musters als Längenpolymorphismus.
Für die Darstellung der DNA-STR-Systeme (Short-Tandem-Repeats, auch
Mikrosatellitensysteme genannt)
werden mit Hilfe der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) diese DNA-Abschnitte vervielfältigt, in einem halbautomati- schen
Elektrophoreseverfahren
nach ihrer Größe aufgetrennt und mit einer
fluoreszenz-optischen
Methode sichtbar gemacht.
Dazu reichen selbst kleinste Mengen der z. B. aus Blut, Mundschleimhautabstrichen,
Haarwurzeln oder Gewebeproben isolierten DNA aus.
Die Erbmerkmale der DNA-STR-Systeme sind in der Bevölkerung z. T. relativ häufig, so dass für eine aussagekräftige Untersuchung eine hinreichende Anzahl von STR-Systemen benötigt wird (Mindestanforderung der Richtlinien 15 Systeme). Die zweite Systemkategorie der DNA-SLS-Systeme (Single-Locus-Sonden-Systeme oder Minisatelliten) ist durch ihre größere Merkmalsvielfalt gekennzeichnet und damit besonders aussagekräftig. Da ihre Darstellung nicht automatisierbar ist und größere Probenmengen (aus Blut) benötigt werden, wird diese Untersuchungstechnik inzwischen nicht mehr eingesetzt.
siehe Verschiedene Fragestellungen